Angst vor Entzugserscheinungen – So vermeidest du sie

Angst vor Entzugserscheinungen – So vermeidest du sie

Entzugserscheinungen kommen beim Rauchstopp, selbst mit gängigen Nikotinersatztherapien, häufig vor. Sie behindern den Therapieerfolg und führen nicht selten dazu, dass die Behandlung abgebrochen wird und es zu einem Rückfall kommt. Doch keine Sorge – es gibt Therapien, die Entzugssymptome vermeiden bzw. minimieren.

Was sind Entzugserscheinungen?

Entzugserscheinungen sind die Folge einer Nikotinabhängigkeit, die im Zuge eines Rauchstopps auftreten. Charakteristische Entzugserscheinungen sind Irritierbarkeit, Frustration oder Ärger, Angst, Konzentrationsschwierigkeiten, gesteigerter Appetit, Magenkrämpfe, Brechreiz, Kreislaufstörungen Ruhelosigkeit, depressive Stimmung und Schlaflosigkeit. Die Symptome zeigen: Rauchen macht körperlich, aber auch psychisch abhängig.

Körperliche Entzugserscheinungen – wie die E-Zigarette helfen kann

Ist die Entscheidung gefallen, mit dem Rauchen aufzuhören, stellt sich als nächstes die Frage, wie die körperlichen Entzugserscheinungen abgefangen werden sollen. Denn für einen langfristigen Rauchstopp ist deren Minimierung die Voraussetzung für den Erfolg. Soll es ein Nikotinkaugummi oder doch ein Spray sein? Oder komme ich mit einem Nikotinpflaster vielleicht besser klar? Aber gibt es auch noch einen anderen Weg?

Eine von der Universität Düsseldorf durchgeführte Befragung zum Raucherverhalten in Deutschland (DEBRA-Studie) zeigt, dass das derzeit am häufigsten genutzte Hilfsmittel, um mit dem Rauchen aufzuhören, die E-Zigarette ist. Das verwundert nicht, denn diese sind zum einen bis zu 95 Prozent weniger schädlich als Tabakzigaretten. Zum anderen setzen sie weiterhin Nikotin in einer inhalierbaren Form frei, ohne gleichzeitig den Raucher oder die Raucherin mit den toxischen Nebenprodukten der Tabakverbrennung zu belasten.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die befürchteten körperlichen Entzugserscheinungen ausbleiben. Außerdem wird das über die Jahre erlernte Rauchritual weiter imitiert. Wusstest du aber auch, dass die E-Zigarette effektiver als Nikotinersatzprodukte sein kann? Das geht aus einer Vielzahl aktueller Studien hervor.

Verhaltenstherapie bei psychischen Entzugserscheinungen

Die psychische Abhängigkeit entwickelt und festigt sich durch eingeprägte Verhaltensmuster der Raucher:innen über die Zeit. Auch wenn der körperliche Entzug erfolgreich gemeistert wurde, können diese Muster nach Jahren noch vorhanden sein und durch geringste interne oder externe Reize reaktiviert werden. Das heißt: Du wirst rückfällig.

Verhaltenstherapeutische Behandlungen (z.B. Achtsamkeitstrainings) setzen hier an und sind nachweislich effektiv. Sie helfen den Betroffenen mit ihrer Sucht umzugehen und diese zu kontrollieren. Du erlernst, wie du dich aus den unbewussten Verhaltensmustern, die zu Rückfällen führen, löst und die täglichen Herausforderungen dabei bewältigst.

Der große Vorteil einer achtsamkeitsbasierten Methode zur Rauchentwöhnung ist, dass sie dein Rauchverlangen im Moment des Entstehens adressiert und somit deine individuelle Situation berücksichtigt. Somit sind mit dieser Methode keine einschneidenden Veränderungen in deinem Alltag erforderlich, denn du musst beispielsweise keine Risikosituationen vermeiden. Die achtsamkeitsbasierten Verhaltenstherapie passt sich somit deinen individuellen Lebensbedingungen an und trainiert deine Persönlichkeit – einfach und unkompliziert.

Am effektivsten: verschiedene Entzugserscheinungen gleichzeitig reduzieren

Es macht den Rauchstopp einfacher und erhöht diee Erfolgschance deutlich, wenn du beide Aspekte der Sucht, also körperliche und psychische Entzugserscheinungen, gezielt adressierst und zeitlich voneinander entzerrst. So ist es sinnvoll, zuerst die körperliche Sucht durch eine Nikotinersatztherapie zu bekämpfen, während du weiterhin die psychische Komponente der Gewohnheit nachgelagert angehst. Der zweite Schritt würde dann nach dem erfolgreich durchgeführten Nikotinentzug mit Hilfe eines Verhaltens- bzw. Achtsamkeitstrainings erfolgen, das bisher erlernte Verhalten durch neue Denkmuster ersetzt.

Die Erfahrung zeigt: Wenn eine Nikotinersatz- und Verhaltenstherapie kombiniert wird, steigen die Erfolgschancen des Rauchstopps um bis zu 83%.